Ziele
Bisherige Forschungsergebnisse des Graduiertenkollegs zeigen und belegen, dass die Anlauforganisation Entscheidungen in einem instabilen System treffen muss [SCHU10]. Instabilität wird weitgehend konsistent als die Unvorhersehbarkeit und Unkontrollierbarkeit eines Systems beschrieben [LUHM02], [MALI02]. Ungewollte und sprunghafte Zustandsänderungen machen das System zeitvariant und dessen Entwicklung somit nicht planbar. Die Streuung der relevanten Systemparameter liegt bei Instabilität oberhalb einer tolerierbaren Grenze, so dass geplante Leistungswerte nicht erreicht werden können [SCHU10].



Im Produktionsanlauf äußern sich Instabilitäten in Effizienz- und Effektivitätsverlusten des Produktionssystems, die schlechtesten Falls das gesamte Anlaufprojekt zum Scheitern bringen. So können beispielsweise ursprünglich geplante Lieferzeitem, Stückzahlen, Herstellkosten oder Qualitätsanforderungen nicht eingehalten werden. Die Leistungsfähigkeit des Systems wird unvorhersehbar. Eine Ursache hierfür liegt in der dynamischen Veränderlichkeit der Entscheidungssituationen. Bedingt durch wechselnde Anforderungen und Zielvorgaben (z.B. durch neue Stückzahlprognosen) ist die Güte einer Entscheidung zeitlich inkonsistent. Die Entscheidungsfindung selbst ist jeweils mit hohem Aufwand in Form von Kosten und Zeit verbunden.

Um die Entscheidungsfindung zu vereinfachen und vor allem den damit verbundenen Aufwand zu verringern, wird der Fokus in der Fortsetzung des Graduiertenkollegs auf den Umgang mit Instabilität im Anlauf und zwischen mehreren Anlaufprojekten erweitert und komplexitätsorientierte, systemtheoretische Lösungsansätze weiter vertieft.


[LUHM02]
Luhmann, N. / Baecker, D.: Einführung in die Systemtheorie, Heidelberg, 2002

[MALI02]
Malik, F.: Strategie des Managements komplexer Systeme, 2002

[SCHU10]
Schuh, G.; Kampker, A.; Gartzen, T.; Wesch-Potente, C.: Management of Instability by Staged Assembly Ramp-Up

 
   
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