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Synchronisationsmechanismen für die Fabrikplanung |
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Cathrin Wesch-Potente
Bei der Planung und dem Anlauf von Produktionssystemen ist die Projektdauer zumeist der entscheidende Faktor. Die zwangsläufige Parallelisierung der Projektinhalte erfordert sowohl die zeitliche und die inhaltliche Synchronisation als auch den Abgleich der Ziele im Projekt. In der Theorie bestehende Ansätze in den Bereichen Anlaufmanagement und Fabrikplanung berücksichtigen diesen Synchronisationsbedarf nur unzureichend. Die Folge sind Unstimmigkeiten, Verzögerungen sowie zeitintensive, teure und späte Anpassungen im Projektverlauf, die nur durch einen erheblichen Mehraufwand im Projektteam kompensiert werden können.
Dieses Promotionsprojekt entwickelt eine Theorie zur Synchronisation von Fabrikplanungsprojekten und stellt einen Satz an Synchronisationsmechanismen zur Verfügung, die an Fallbeispielen verdeutlicht werden.
Die Theorie fußt auf der Komplexitätstheorie mit dem Fokus Systemtheorie und Kybernetik. Die Synchronisationsmechanismen zielen auf die Komplexitätstreiber Projektgröße, Schnittstellen und Abhängigkeiten, Kompetenzen und Ziele der Projektbeteiligten, sowie Dynamik und Veränderungen im Projektverlauf.
Die entwickelte Theorie bildet einen Ordnungsrahmen zur zeitlichen, inhaltlichen und Ziel-Synchronisation von Planungsprozessen. Vor dem Hintergrund steigender Dynamik im Umfeld von Produktionssystemen und vielfältigen Einflussfaktoren ist der Handlungsbereich für die Synchronisationsmechanismen auf beeinflussbare Größen für das Planungsprojekt reduziert. Die zeitliche Synchronisation erfolgt über den Stellhebel Kapazitätsplanung. Die inhaltliche Synchronisation wird durch die Kompetenzverteilung und entsprechende Teamstruktur erreicht. Konkurrierende Ziele werden durch den Abgleich der Perspektiven aufgelöst.
Mit den zwei Mechanismen zur Kapazitätsplanung lassen sich die Teamgröße und -struktur unter Berücksichtigung von Komplexitätsverlusten entsprechend der Projektgröße und zulässigen Projektdauer kalkulieren. Teilprojekte können entsprechend aufgesetzt und zwischen Synchronisationspunkten verortet werden.
Die zwei Mechanismen zur Kompetenzverteilung sichern den inhaltlichen Austausch zwischen den Teilprojekten durch Querbesetzung und die Informationsweitergabe beim Wachstum des Projektteams durch Teilung der Projektteams.
Die Mechanismen zur Zielsynchronisation ermöglichen zum einen die Identifikation von Perspektiven und Entscheidungspunkten und zum anderen die Kombination von Perspektiven, um neue Impulse einzubringen und Perspektiven gezielt zu stärken.
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