Szenarienbasierte Modellbildung von Produktvarianten zur Unterstützung der Automatisierung des Anlaufmanagements
Prof. Dr.-Ing. C. Brecher

Die Variantenvielfalt der Produkte stellt in den letzten Jahren viele kleinere und mittelständische Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Durch den zunehmenden Wettbewerb um Kunden gewinnt das Erfüllen von individuellen Kundenwünschen zunehmend an Bedeutung. Um hierbei gleichzeitig eine kosteneffiziente Produktion aufrecht zu erhalten, steht vor allem die Effektivität des disziplinübergreifenden Entwurfs neuer Produktvarianten als ein entscheidender Erfolgsfaktor im Vordergrund. Zudem stellt nach der Planungsphase der Produktionsanlauf vor der Serienfertigung sowohl für Hersteller als auch Anwender automatisierter Fertigungsanlagen einen großen Unsicherheits- und Kostenfaktor dar. Insbesondere die schlechte Planbarkeit des Produktionsanlaufs erfordert neue Ansätze, welche die frühzeitige Absicherung der Funktions- und Leistungsfähigkeit von automatisierten Fertigungssystemen unterstützen. Basierend auf diesen Problemstellungen wird im Rahmen der Automatisierungs- und Produktionstechnik der Ansatz verfolgt, die bestehenden Modelle der Produktionsanlagen mit den wirtschaftlichkeitsbasierten Modellen von Produktvarianten zu koppeln. Eine derartige Verbindung ermöglicht, beispielsweise durch eine verbesserte Berücksichtigung von Durchlaufzeiten verschiedener Produkte, die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit von automatisierten Anlagen bereits im Anlauf.
Zunächst muss daher ein Datenmodell entwickelt werden, welches den disziplinübergreifenden Entwurf von Produkten unterstützt. Dabei soll besonderer Wert auf die Möglichkeit der Schnittstellenbildung zu anderen Modellen gelegt werden. Das Modell muss den Anforderungen eines realen Produktentwurfsprozesses entsprechend aufgebaut und verifiziert werden. Vor allem Informationen von verschiedenen beteiligten Abteilungen eines Unternehmens (z. B. Marketing, Produktdesign, Anlagenplanung) und der Informationsfluss zwischen ihnen muss analysiert werden. Durch die Berücksichtigung verschiedener wirtschaftlicher Szenarien (best-case, worst-case, etc.) kann im Serienhochlauf beispielsweise eine Adaption des Variantenspektrums eines Produkts oder des Automatisierungsgrades einer Anlage an unterschiedliche Absatzzahlen realisiert werden.











































 
   
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